Blog, PADRINOS
Unsere jungen Erwachsenen
Hallo zusammen,
diesen Monat war ich in Jaipur bei unseren „Kindern“ – die „Kleinste“ ist mittlerweile 21 Jahre alt. Ab jetzt werde ich nur noch einmal im Jahr hinfahren. Erstens, ist es ziemlich weit weg – von Khajuraho nach Jaipur sind es über 700 km (das bedeutet 14 Stunden Zugfahrt) – und zweitens, weil die jungen Erwachsenen dort inzwischen völlig unabhängig sind. Dadurch kann ich mich mehr auf die Kleinen im Nane-Home in Khajuraho konzentrieren. Das Gute ist, alle in Jaipur besitzen ein Mobiltelefon, sodass wir immer in Kontakt sind. Ich bin sehr glücklich, sie gesehen zu haben, dass sie gesund und sehr gut aussehen.
Hier ein paar Informationen zu ihren Berufen: Mamta arbeitet in einem „Beauty Palace“ und liebt es. Gayatri ist als Rezeptionistin in einem Juweliergeschäft tätig. Sonu und Vinod arbeiten in einer Wäscherei mit dem Ziel, eines Tages ihr eigenes Geschäft zu eröffnen. Sie erzählten mir, dass sie täglich so viel Arbeit bekommen, dass sie kaum nachkommen. Vikas macht irgendwas mit dem Internet, aber obwohl er sich sehr bemüht, es mir zu erklären, verstehe ich nicht viel davon. Rajani hat eine sehr gute Stelle in einer Bank, wo sie für die Vergabe von Krediten an Kunden verantwortlich ist. Sie sagt, dass es ihr momentan sehr gefällt, weil sie viel lernt und ein gutes Gehalt hat, aber sie weiß, dass ihre Reise damit nicht endet. Amir arbeitet in einem Unternehmen, das Autos reinigt, und erzählte mir, dass er es liebt, wenn er das Auto dem Besitzer blitzsauber zurückgibt und sieht, wie das Gesicht des Besitzers vor Freude strahlt, und er stolz auf seine Arbeit ist.
Die Einzige, die derzeit nicht arbeitet, ist Jeenat. In den letzten Jahren hat sie ihre Ausbildung abgebrochen. Ihr Vater hat ein ernstes Suchtproblem, und ihre Mutter ist aus diesem Grund in eine Depression gefallen, und so hat Jeenat die Verantwortung für ihre Eltern übernommen. Aber jetzt ist sie es leid, kein eigenes Leben zu haben, und hat sich entschlossen, einen Beruf zu erlernen. Wie Mamta möchte sie in einem „Beauty Palace“ arbeiten. Im Moment suchen wir ein Zimmer für sie, und danach werden wir ihr eine Ausbildungsstelle als Kosmetikerin finden.
Unsere Heranwachsenden sind sehr dankbar für die großartige Chance, die ihnen ihre Paten ermöglicht haben. Ich schließe mich ihrem Dank an, denn ohne die so notwendige Unterstützung der Paten könnte ich nicht viel bewegen. Ich bin auch sehr dankbar, weil alle Paten, denen ich mitgeteilt habe, dass ihr „Kind“ keine finanzielle Unterstützung mehr benötigt, mir gesagt haben, dass sie gerne weiterhin den monatlichen Beitrag leisten möchten, um ein anderes Kind zu unterstützen. Das ist wirklich fantastisch! Und nebenbei habe ich es als persönliches Kompliment genommen – es scheint, dass ich meine Mission gut erfülle, wenn die Paten weiterhin helfen wollen!
Danke und viele liebe Grüße an alle!
Namaste,
Christiane
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